VSDS – Volkstheater sucht den Super-Shylock

Diese Inszenierung kommt daher wie eine Mischung aus Dschungelcamp und Tutti Frutti. Bunt, laut, vordergründig, mit viel Glitzer und Klimbim.

Gleich zu Beginn wird das Publikum aufgefordert per Applausometer einen Shylock zu bestimmen, und darf das vor der Pause gleich noch mal tun. Zur Wahl stehen der joviale Kapitalist, der kleine Wiener Jude und die toughe schwarze Geschäftsfrau.
Die Bühne (durchaus ansehnlich) ist ein Spielkasino mit Bar, mit großer Videowall in der linken oberen Ecke.

Von der Grundidee vielleicht alles recht interessant, scheitert der Abend leider mit Getöse.

Abgesehen davon, dass ein Teil der Schauspieler so undeutlich spricht, dass man versucht ist, die englischen Übertitel mitzulesen, und man in dem Trubel auf der Bühne leicht den Überblick verliert, wer gerade wer ist, geht ausgerechnet das Herzstück des Shakespeare’schen Klassikers, der berühmte Monolog des Shylock im dritten Akt, kläglich vor die Hunde.

Was steht eigentlich auf Dichtervergewaltigung?